Maya Kühn

Fotografische Übung zu Einstellungsgrößen und Einstellungsperspektiven

  

Erstelle eine Fotoserie wahlweise in Schwarz-Weiß oder in Farbe!

 

Wähle ein Kuscheltier, Puppe oder eine andere Figur, die sich als „Fotomodel“ für die folgende Übung eignet. 

 

·         Recherchiere zu „Einstellungsgrößen in Film und Fotografie“ im Internet!

 

·         Beachte vor dem Fotografieren, dass du die Einstellungsgröße bei deiner Kamera auf Groß stellst und den Blitz ausstellst. 

 

·         Sorge für ausreichende Beleuchtung, verwende zur Not eine kleine Stehlampe (oder Taschenlampe) und positioniere diese so, dass das Licht von der Seite auf die Figur fällt. 

 

·         Fotografiere die Figur je einmal in Normalansicht, Froschperspektive und Vogelperspektive. Berücksichtige möglichst interessante Ausschnitte, die du zuhause finden kannst. 

 

·         Fotografiere nun die Figur je einmal in die verscheiden Einstellungsgrößen: Weit, Totale, Halbtotal, Halbnah, Amerikanisch, Nah, Groß und Detail. Füge für einige Einstellungen weiter Kuscheltiere oder Figuren hinzu, damit der szenische Charakter deutlicher zum Ausdruck kommt. 

 

·         Bearbeite die Fotos dann so, dass sie besonders stimmungsvoll, dramatisch, verträumt, poetisch, frech, interessant wirken.

 

Patricia Kaiser und Manuel Rigel

Klamotten-Plastik

„Wer eine Jogginghose trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren!“

Mit diesen Worten hat der Modeschöpfer Karl Lagerfeld seine Missgunst über das Tragen von formlosen, aber bequemen Kleidungsstücken in der Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht. Was Lagerfeld den Trägern von Jogginghosen unterstellt, ist ein Kontrollverlust, der nach außen hin für jeden sichtbar wird. Kleidungsstücke wirken sich aber umgekehrt auch auf unseren Körper aus: Sie verleihen uns Bewegungsfreiheit, schränken uns ein. Mit Kleidung können wir uns nach außen hin sichtbar machen, unsere Einstellungen und den persönlichen Geschmack zum Ausdruck bringen. 

Die aktuelle Situation erfordert teils von zu Hause aus zu arbeiten. Oft unterscheiden sich die Kleidungsstücke, die wir zuhause tragen von denen, die wir in der Schule anziehen. Videokonferenzen gewähren uns zeitweise Einblicke in die sonst verborgene Privatwelt von LehrerInnen, MitschülerInnen oder KollegInnen.

 

Arbeitsauftrag 1

Überlege Dir, ob, wie und warum Du Dich bzw. Deine Eltern sich zuhause anders kleiden als in der Schule/Arbeit. Ziehst Du Dich für die nächste MSTeams-Session extra um oder reichen Dir dafür Deine Hausklamotten? Notiere Deine Überlegungen in ein paar Sätzen!

 

Arbeitsauftrag 2

Der österreichische Künstler Erwin Wurm macht u.a. mit seinen „One Minute Sculptures“ den menschlichen Körper zur Plastik. Personen, häufig Ausstellungsbesucher, posieren nach seinen Anweisungen auf überraschende Art und Weise mit Alltagsgegenständen. In Arbeiten wie „Hose lüften, Hände hoch“ (2014) oder „59 Positions“ (1992) beschäftigt er sich mit der Bekleidung des Menschen. Diese „zweite Haut“ bietet nicht nur Schutz, sondern erzählt auch über Status und Stil. Wurm fasziniert die Abweichung von der Norm, er will Betrachtende seiner Werke bewusst irritieren und den klassischen Begriff von Skulptur/Plastik hinterfragen.  

Lies hierzu folgenden Artikel:

https://blog.staedelmuseum.de/wenn-kleider-kunst-machenerwin-wurms-textilobjekte/

 

Suche Dir nun mindestens ein Kleidungsstück aus, das Du gerne zuhause trägst. Überlege Dir, wie Du dieses Gewandt so anziehen könntest, dass es seine ursprüngliche Funktion verliert und Deinen Körper in ein anderes Licht rückt! Das Kleidungsstück soll Deinen Körper umformen bzw.  deformieren. Experimentiere mit verschiedenen Posen. Lasse bewusst zu, dass die Hose, die Jacke oder der Strumpf Besitz von Deinem Körper ergreift! Werde selbst zu einer Plastik!

Wähle spätestens jetzt einen Ort, an dem Du Dich als Klamotten-Plastik einem Fotografen (bitte Eltern oder Geschwister um Hilfe) im privaten Raum präsentierst und ablichten lässt! Nutze hier ganz bewusst auch das erzählerische Potential der Umgebung!

Drucke das überzeugendste Foto (Fotopapier, mind. 13x18cm) aus und bringe es zum Präsenzunterricht mit!

 

Bewertungskriterien:

-          Absurdität im Umgang mit dem Kleidungsstück

-          Erzählerische Note aufgrund der abgebildeten Umgebung

-          Gesamtkomposition der Fotografie

 

Im Präsenzunterricht werden wir über mögliche Präsentationsmöglichkeiten der Klamotten-Plastiken im (halb)öffentlichen Raum sprechen und Kopien der Fotografien dahingehend verändern (Sockel/Museum, U-Bahn, Park, Bekleidungsgeschäft)!

Traumbox

Markus Jaursch

Dumbledore zu Harry Potter: „Wenn wir träumen betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört.“

 

Billie Eilish: „I had a dream… I got everything I wanted… 

 

 

Wenn wir träumen, sind wir frei. Das vielleicht einer der Gründe, warum es Kunst existiert, weil sie uns die Möglichkeit gibt, unsere eigenen Welt zu erschaffen.

 

Mit der Traumbox kannst du dir eine eigene Traumwelt nur für dich bauen, in die auch nur die oder der blicken kann, der oder dem du das erlaubst...

 

Wie geht das?

 

Eine Erklärung zum Bau findest du auch in der obigen Zeichnung.

 

Als erstes brauchst du eine Schuhkarton oder Ähnliches. So etwas findest du bestimmt zuhause oder in der Blauen Tonne.

 

Sammle nun Gegenstände, die dir etwas bedeuten, schneide aus Zeitschriften Bilder oder Figuren aus, die zu deiner Traumwelt passen.

 

Wovon träumst du? Von einem fernen Strand vielleicht, ein fremder Planet, zu fliegen wie ein Vogel, ... ? ... oder alles zusammen?

 

Als Nächstes musst du vorne ein „Guckloch“ schneiden, durch das du in deine „Welt“ schauen möchtest. Wenn du eine Reihe von Dingen gefunden hast, beginne damit, sie in die Box in einer Staffelung (siehe Bildinfo unten) von vorne nach hinten zu legen. Später wirst du sie ja nur aus einer Perspektive durch ein Loch vorne betrachten (Siehe Bauplan), so dass du damit genau planen kannst, was du wo an welcher Stelle siehst. 

 

Landschaftsbilder zum Beispiel eignen sich sehr gut für den Hintergrund an der Rückseite, wenn du Figuren aus Bildern oder Fotos ausschneidest, wirken sie durch die Ansichtig von vorne völlig realistisch. So kannst du Riesen und Zwerge in deiner Welt entstehen lassen.

 

Wenn du dir sicher bist, kannst du die Gegenstände und Bilder einkleben. Dünne Papiere brauchen für den Halt eine Verstärkung mit einem Stück Karton auf der Rückseite. Mit einer Knickfalz kannst du alles „standfest“ am Boden befestigen.

 

Am Ende musst du noch für die Beleuchtung in den Decken kleine Löcher schneiden. Wenn du farbige Folien z. B. beim Plastikmüll findest, kannst du die Löcher damit überkleben und eine noch fantasievollere Stimmung erzeugen. 

 

Viel Freude beim Arbeiten!

Mammutjagd

5. Klasse

Kurzbeschreibung:
Mit selbst hergestellten Farben (Kaffee, Erde, Kohle...) werden verschiedene Charaktere für eine steinzeitliche Lege-Stop-Motion Animation erzeugt und mit der kostenlosen Stop-Motion-Studio App zum Leben erweckt. 

Videotutorial:
https://youtu.be/bbRgAnnHaZ4


Impuls:
Urzeitliche Höhlenmalerei


Linhardt Froelig

Kreativ zuhause bleiben – zuhause kreativ bleiben

von Markus Jaursch

"Montagsmaler“

Ein Spiel für mindestens 2 Teilnehmer. Eine(r) der Teilnehmer*innen denkt sich einen Begriff aus und beginnt ihn zu Zeichnen; die anderen müssen ihn erraten – der Schnellste dabei gewinnt. Bestimmt auch online in Konferenzschaltungen möglich, aber auch am heimischen Familientisch. Das braucht ihr: Papier und Stift

„Rorschachtest“

ähnlich wie „Montagsmaler“, online oder in der Familienrunde möglich. In einem beliebigen Fleck auf einem Stück Papier, das kann zum Beispiel schon ein Kaffeefleck sein ..., könnt ihr bestimmt nach einigem Hingucken einen Gegenstand, ein Wesen, ein Gesicht etc. entdecken. Mit einem Stift ist das schnell weitergezeichnet. Diese Zeichnung kann auch wieder in das „Montagsmaler“-Spiel eingebaut werden. Das braucht ihr: Papier, Stifte, Malmittel jeder Art, flüssig oder fest.

„Malen zu Musik“

Musikhören beim Malen tut ja fast jeder von euch. Aber hört mal bewusst auf den Rhythmus, die Melodie und versucht mit Handbewegungen, Farben, Formen euren Eindrücken zu folgen. Ihr könnt dazu jedes zeichnerische oder malerische Mittel benutzen – auch was euch spontan unter die Finger kommt. Wenn ihr die Ergebnisse mit einem kleinen ausgeschnittenen Rahmen aus Papier später abdeckt, werdet ihr auf einmal viele ungewöhnlichen und spannende „Abstrakte Kunst“ entdecken! Das braucht ihr: Papier, Stifte, Malmittel jeder Art, flüssig oder fest.

„Raumgesichter“

Überall Gesichter! ... in den Wolken, wenn ihr nur lange genug in den Himmel schaut..., aber auch z. B. im Holzfußboden, in der Struktur von Kacheln im Badezimmer usw. Ach
tung „The Queen is not amused“, wenn ihr mit Filzstift die Gesichter im Tapetenmuster weiterzeichnet! Also: nachhaltig sein, es muss wieder weggehen. Mit Stift, Papier und Schere könnt ihr Fehlendes ergänzen und – wie im Beispiel – auflegen oder mit Tesa für ein Foto so befestigen, dass es wieder leicht abgeht. Das braucht ihr: Papier, Stifte, Schere, ev. Tesafilm oder Krepp-Band.
 

 Designanalyse von Alltagsobjekten

Konsum ist Kult und Shoppen eine Lebenshaltung. Aber was ist eigentlich so toll daran? Design analysiert ihr nach drei grundsätzlichen Fragen: Wie gut funktioniert etwas? Wie „schön“ empfindet ihr Form, Farbe und Material? Was repräsentiert es für euch? Wenn ihr bei einem der Bereiche wenig Gutes findet, ist es vielleicht auch kein so gutes Design. Sicherlich bewertet jeder die einzelnen Punkte etwas anderes, aber das genau kann die Diskussion am Familientisch ja mal interessant machen. Das braucht ihr: Objekt des Alltags, die euch interessieren

Fünf-Sinne-Check

Auch eine Form der Designanalyse. „Riechen, Schmecken, Hören, Sehen, Tasten“ mit diesen fünf Sinnen erfahren wir die Welt. Es macht auch mal Spaß, Objekte des Alltags mit allen fünf Wahrnehmungsinstanzen zu erfahren und zu untersuchen. Welche Qualitäten haben diese Dinge, Wie verändert sich dadurch ihr Gebrauch und eurer Gefallen daran? Auch anregend zu Diskussionen am Familientisch. Achtung! Nicht jedes Objekt ist gleich gut geeignet. Von Klobürsten ist aus naheliegenden Gründen abzuraten. Das braucht ihr: Objekt des Alltags, die euch interessieren.

Körperabformung

Für alle, die zuhause mal Bewegung brauchen. Um Aufmerksamkeit auf das „Hier und jetzt“ zu richten, haben Künstler in verschieden Aktionen ihren Körper in Nischen, Ecken, Türen etc. gezwängt. Werdet ein Teil des Raums oder macht den Raum zu einem teil von euch! Wenn ihr es auch noch schafft, davon ein Foto zu machen, seid ihr echte Künstler. Das braucht ihr: Euch selber oder ein geduldiges Familienmitglied. Aber nicht die kleinen Geschwister quälen!

Lege-Trickfilm

Zehn Bilder geben bei schnellen durchlauf schon einen Film. Ihr könnt jeden Gegenstand leicht verschieben. Wenn ihr mit eurer Handykamera jetzt nach jedem Verschieben ein Foto macht, könnt ihr mit raschen Scrollen über die einzelnen Bilder den „Filmeffekt“ ohne weiter Technik sehen. Das braucht ihr: Handy
Wer doch ein Filmschnittprogramm benutzen möchte...
Kostenfrei Filmschnittsoftware Apple-User haben I-Movie bereits vorinstalliert. Für PC Benutzer ist SHOTCUT eine kostenfreie Alternative.

„Found Footage“
kommt aus der Filmsprache und bedeutet mit bereits Vorhandenem zu arbeiten: Ein Teller, zwei Äpfel, eine Banane ... sofort ist das ein Gesicht. Aber sicher gibt es noch andere Dinge bei euch Zuhause, die ihr zu Menschen, Tieren, Aliens und allem dazwischen zusammensetzten könnt. Aus der richtigen Perspektive fotografiert, ist das Ergebnis oft verblüffend. Auch die Pizza könnt ihr so mal anders belegen. Und eure Eltern freuen sich sicher auch mal über ein etwas anderes Sonntagfrühstück, das ihr für sie auf diese Weise aufbaut.
 
FILMTIPPS
Für moderne Kunst und Architektur: 100 Jahre Bauhaus, dreiteilig auf Youtube

LITERATUR:
Scott Mc Cloud: Comics richtig lesen Natürlich alles über Comics, aber auf einer zweiten Ebene sehr kurzweilig ganz viel über Film und Kunst ganz allgemein, so dass auch ganz viele Kunststudenten damit arbeiten.

ZEICHENTECHNIK
Raumplanungen in der „Ein-Fluchtpunkt-Konstruktion“

Die Ein-Fluchtpunkt-Konstruktion bei
Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=71KQF4XtJRQ

Das Video erklärt die Vorgehensweise bei der Konstruktion von Räumen.

"Ötzi" 2030

Michael Kreuzer

IDEE

Vor mehr als 5000 Jahren hat der Mensch gelebt, der heute als „Ötzi“ bekannt ist. Seine Fundgeschichte und die gefundenen Teile seiner Ausrüstung werden zum Anlass, mögliche Ausrüstungsstücke für einen Menschen aus dem Jahr 2030 zu entwickeln. 


AUFGABEN

1. Recherchiere im Internet nach Informationen zur Ausrüstung Ötzis


Betrachte genau, zeichne exakt und beschreibe (Material, Machart, Funktion, Vermutungen zur Herstellung etc.) die Kleidung und Ausrüstung von „Ötzi“ auf einem DinA3 Blatt (Bleistift verschiedener Härtegrade)!

 

2.  Ausrüstungsgegenstände für Menschen der nahen Zukunft konzipieren 


Was würden Archäologen wohl an Ausrüstungsgegenstände finden, wenn Sie in ca. 5000 Jahren einen Menschen aus dem Jahr 2030 im Gletschereis entdecken? 
 Zeichne auf einem oder mehreren DinA3-Blättern fantastisches Equipment aus dieser Zeit! Die Sache muss in keiner Weise existent sein.
 Du kannst neben Bleistiften auch den Einsatz von Holzbuntstiften erproben. Achte auf eine saubere und exakte Schraffur! Denke an den Einsatz unterschiedlichster Grauwerte.


KRITERIEN:

1.   Achte auf handwerklich sauberes Arbeiten!

2.   Versuche mit deiner Schraffur den verschiedenen Materialoberflächen gerecht zu werden

3.   Eine Bleistiftzeichnung profitiert oft vom Einsatz verschiedenster Grauwerte! Drücke also mit dem Zeichengerät fester bzw. weniger fest auf und verwende - falls zur Hand - Bleistifte verschiedener Härtegrade! Aber auch mit nur einem Bleistift lassen sich vielfältige Grauwerte erzielen (siehe pdf „Schraffur“).
Das gleiche Prinzip kannst du natürlich auch bei Holzbuntstiften anwenden.

4.   Vermeide unbearbeitete Blankostellen zwischen den einzelnen Strichen innerhalb einzelner Objekte! Zeichne auch helle Stellen ganz zart grauwertig.

5.   Wenn du möchtest kannst du versuchen Schlagschatten anzudeuten. 
 Der Hinter-/Untergrund an sich spielt in den Zeichnungen jedoch keine Rolle.

 

TIPPS:

Arbeite bewusst mit der Bleistiftspitze und vermeide Verwischungen jeder Art!

Um deine fantastischen Apparaturen zu erklären, darfst du die Zeichnungen in 
 Aufgabe 2 auch mit Geschriebenem ergänzen!

Bandnudeln

Michael Kreuzer

IDEE

Auf dem Papier Dinge entstehen zu lassen, die räumlich wirken, plastisch hervorspringen oder nach hinten zurückweichen, ist von je her faszinierend und so zieht sich das Spiel mit der räumlichen Illusion durch die Geschichte der Zeichnung. 


VORARBEIT

Schneide dir Papierstreifen (Höhe ca. 5 cm) und falte bzw. rolle diese. Neben eckigen Formen sollst du auch die Darstellungen von Rundungen in Form aufgewickelter Bänder erproben.


Ü̈BUNG I  GEOMETRISCHE BÄNDER ZEICHNEN UND SCHRAFFIEREN 

Beobachte die Papierstreifen/-bänder unter einer deutlichen Lichtquelle (z.B. Schreibtischlampe) genau und gestalte zeichnerisch mit Bleistiften die Licht- und Schattenwirkung. 

Im ersten Schritt zeichnest du ausgehend von einer (Zickzack)Linie, sozusagen als eine von zwei notwendigen Konturen, die zweite Kontur als Linie einfach parallel dazu.
Der nächste Schritt besteht darin, an den Wendepunkten die entstehenden Falze zu zeichnen. Die Sache wird dadurch räumlich noch nicht klarer.
 Das leistet jedoch der dritte Schritt, bei dem die nun verdeckt liegenden Umrisse ausradiert werden. Im vierten Schritt zeichnest du jeweils von der Beuge ausgehend einen Verlauf, der nun das Hinten und das Vorne klar in Erscheinung treten lässt. 

Der Reiz lässt sich steigern, wenn das Band anstelle einer Zickzack-Bewegung zu einer Spirale verdreht wird. Die Schritte sind die gleichen wie oben, allerdings muss nun der Verlauf eine Rundung mitmachen. Für einen schönen Schnörkel muss man vielleicht ein wenig üben. Zu viele Überlagerungen und zu enge Windungen machen die Sache vielleicht schwierig. Unregelmäßigkeiten in der Größe der Wicklungen machen die Sache spannend!

 

 

ÜBUNG II  BANDNUDELN 

 

Die Vorstellung von einem Teller voll weichgekochter Bandnudeln bildet den Ausgangspunkt für die nächste Übung. Bei der Bandnudel folgt der Verlauf von helldunkel allein der Richtung der Schlingen, und damit liegen die Strichlagen, die ihn bilden, vertikal zu den Umrissen, die die Nudel begrenzen (siehe Abbildung 2). Interessant wird das unsystematische Geflecht, wenn das Drunter und Drüber vielfältig ineinander verschlungene Stränge bildet und damit auch einen Rhythmus von Verdichtungen und offeneren Zonen besitzt. 

Ein besonderes Augenmerk muss nun wieder auf den Umrissen liegen. Üblicherweise beginnt das Zeichnen einer Figur, auch einer Nudel mit dem Umriss. Ein kluger und vorausschauender Zeichner wird diesen Umriss nicht mit dickem Strich ins Papier eingravieren, da die Konturlinie später in den Verlauf zu integrieren ist. Das führt dazu, dass sie an manchen Stellen dunkler sein wird, an anderen Stellen heller bleiben muss. Einmal bildet sie die dunkle Grenze eines Verlaufs, ein anderes Mal hebt sie sich heller gegen einen dunkleren Hintergrund ab.

 

Möglicherweise fällt es dir schwer, mit einer sehr knappen Anweisung und einer auf ein Minimum reduzierten Erklärung einen durchaus komplexen Themenbereich zu bearbeiten. Ich darf dir sagen, dass es auch mir nicht leicht fällt, dir eine Aufgabensequenz so ganz ohne ein Gespräch (mit Nachfragen und klärender Demonstration) zur Verfügung zu stellen.

Am schwersten aber fällt es mir, so ganz ohne Schülerinnen und Schüler agieren zu müssen. Fühlt sich wirklich komisch an.

 

Trotz der für dich ungewohnten home-office-Situation:

Wichtig ist, dass du ausprobierst und dich der Sache dabei durchaus ernsthaft annimmst. Bitte gib am Ende ggf. auch Fehlversuche ab! Diese zeugen von der Mühe und Zeit, die du in die Sache gesteckt hast.

 

KRITERIEN:

 

1.      Achte auf handwerklich sauberes Arbeiten!

2.      Versuche mit deiner Schraffur der Papieroberfläche gerecht zu werden! Dazu sollten einzelne Striche möglichst nicht zu stark akzentuiert sein, um nicht am Ende aus der Fläche herauszustechen. Erzeuge stattdessen durch sensibles, mehrmaliges Überzeichnen flächige Grauwerte! Drücke dazu mit dem Zeichengerät fester bzw. weniger fest auf und verwende - falls zur Hand - Bleistifte verschiedener Härtegrade!

3.      Vermeide unbearbeitete Blankostellen zwischen den einzelnen Strichen!

4.      Wenn du möchtest kannst du bei Übung I den Schlagschatten andeuten, der Hinter-/Unter-grund an sich spielt in dieser Zeichnung jedoch keine Rolle.

 

ACHTUNG:

 

Schaffst du es die Papierstreifen so zu zeichnen, dass ein Betrachter die gleichbleibende Breite auch als solche erkennt?

 

Wichtiger als bloßes Abarbeiten der Übungen ist mir ein gründliches Herangehen. Nimm dir Zeit, sei aber effizient und trödle nicht (-;

  

Tipps
Die Ausleuchtung kann eine wichtige Rolle spielen.

Arbeite bewusst mit der Bleistiftspitze und vermeide Verwischungen aller Art!